Ein Initiativkomitee der CVP Gossau-Arnegg sammelt Unterschriften für eine zusätzliche Gleisquerungsmöglichkeit am Bahnhof Gossau. Das Anliegen brenne der Bevölkerung unter den Nägeln und betreffe alle Altersgruppen. Der Stadtrat soll innert drei Jahren ein baureifes Projekt vorlegen.
«Der Stadtrat wird beauftragt, innert drei Jahren nach Annahme der Initiative dem Parlament eine Vorlage für ein baureifes Projekt für eine Fuss- und Veloquerung des Gossauer Bahnhofs vorzulegen. Der Standort ist so zu wählen, dass die Gegebenheiten am Gossauer Bahnhof sowie die Bedürfnisse der Gossauer Bevölkerung optimal berücksichtigt werden. Für die Projektierung wird ein Kredit von 450'000 Franken bewilligt», so der offizielle Text im Initiativbegehren. Ob eine Unter- oder eine Überführung zu planen sei, ob die zusätzliche Querung von Fussgängern und Velofahrern gemeinsam genutzt wird und ob diese über Perronanschlüsse verfügen soll, habe man bewusst offen gelassen, erklärt Patrik Mauchle, bei dem die Fäden des Initiativkomitees zusammenlaufen. Das seien Fragen, die der Stadtrat gemeinsam mit den Fachplanern klären müsse, sollte das Initiativbegehren zustande kommen. Dafür muss das innerhalb der Partei sehr breit abgestützte Initiativkomitee mit 18 Mitgliedern bis am 20. März 700 Unterschriften sammeln. «Mit der Sammlung beginnen wir im Januar direkt vor Ort am Bahnhof. Über spezielle Sammelaktionen werden wir je nach Verlauf entscheiden», erklärt Ruth Lehner, Präsidentin der CVP Gossau-Arnegg. Der Entscheid, dieses Initiativbegehren auszuarbeiten, sei auf einen parteiinternen Workshop im März 2019 zurückzuführen, an dem sich deutlich gezeigt habe, dass diese Thematik, wie die Velofahrer und die Fussgänger gut aneinander vorbeikommen am Bahnhof, breiten Bevölkerungskreisen unter den Nägeln brenne, so Lehner. «Aufgrund der geplanten Sportanlagen im Gebiet Buechenwald wird eine gute Veloanbindung wichtiger denn je», ergänzt Florin Scherrer, Mitglied des Initiativkomitees. Das Thema Förderung Langsamverkehr rund um den Bahnhof habe man im Parlament in den letzten Jahren wiederholt diskutiert, ohne dass Fortschritte erzielt worden seien. Deshalb habe man sich nun für das Mittel des Initiativbegehrens entschieden. «Dank der breiten Verankerung sollten wir den Schnauf haben, ein solches Projekts bis zum Schluss durchzuziehen», so Scherrer. Für die Festlegung eines konkreten Projektierungskredits von 450'000 Franken habe man sich entschieden, damit die Bevölkerung wisse, um welchen Betrag es geht. Ausserdem gebe man dem Stadtrat durch den Projektierungskredit die benötigten Mittel an die Hand. «Wie exakt dieser Betrag ist, wird sich zeigen, aber die Grössenordnung stimmt auf jeden Fall», so Florin Scherrer an der Medienkonferenz.
«Dank der Möglichkeit, das Projekt im Rahmen der Agglomerationsprogramme umzusetzen und dank der Verbesserung der kantonalen Veloroute, ist von Bund und Kanton eine Kostenbeteiligung von über 70 Prozent zu erwarten. Diese Chance gilt es zu nutzen», erklärt Mauchle. Heute müssten die Velofahrer entweder den Umweg über die viel befahrene Herisauerstrasse nehmen, das Velo durch die Unterführung schieben oder trotz Verbot diese durchfahren, wodurch sie sich selbst und andere gefährdeten. Die Situation sei entsprechend unbefriedigend. Sollte das Initiativkomitee die benötigten Unterschriften zusammen bekommen, geht das Initiativbegehren für eine Beurteilung an den Stadtrat und anschliessend ins Parlament. Stimmt dieses dem Initiativbegehren zu, kann die Projektierung erfolgen, lehnt es ab, kommt es zu einer Volksabstimmung. Zu einer solchen kommt es auf jeden Fall, wenn das Projekt ausgearbeitet wird, da der Baukredit über der Hürde von vier Millionen Franken liegen wird.
Comments