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Jetzt ist der Stadtrat am Zug - St.Galler Tagblatt

Das Gossauer Stadtparlament sagt Ja zur CVP-Initiative für eine zusätzliche Querung am Bahnhof.


Wer hat's erfunden? Das war die grosse Frage an der Sitzung des Gossauer Stadtparlaments am Dienstag, als es um die CVP-lnitiative für eine Fuss- und Veloquerung am Bahnhof ging. Die Diskussion gipfelte darin, dass CVP-Parlamentarier Florin Scherrer ein zweites Mal an den Rednerpult kam, um einen Zeitungsartikel von 1984 auf den Heilraumprojektor zu legen.

"CVP Gossau: Schutz für Fussgänger und Radfahrer hat Vorrang" lautete der Titel. Zuvor hatte SP-Fraktionspräsident Florian Kahler sein Erstaunen über die CVP-Initiative ausgedrückt. Seine Partei setze sich schon seit Jahren für das Vorhaben ein, sagte er mit Verweis auf alte Vorstösse, sie habe Pionierarbeit geleistet. «Es wäre schön gewesen, wenn die CVP uns schon früher unterstützt hätte», so Kobler. Inhaltlich sind sich SP und CVP indes einig.


Florin Scherrer sagte, das Thema brenne der Bevölkerung unter den Nägeln. Seine Partei hatte die Initiative im März mit 884 gültigen Unterschriften eingereicht. Sie verlangte, dass der Stadtrat bei einer Annahme innerhalb von drei Jahren eine Vorlage für ein baureifes Projekt für eine Fuss- und Veloquerung vorlegt. Der Projektierungskredit dafür beträgt 450 000 Franken. Der Stadtrat beantragte zudem einen Zusatzkredit von 20 000 Franken für eine externe Bauherrenbegleitung. «Wir wollen kein Luxusprojekt, sondern das Angebot für den Fuss- und Veloverkehr verbessern», betonte Scherrer. Er erinnerte daran, dass aus dem Agglomerationsprogramm von Bund und Kanton eine Kostenbeteiligung von über 70 Prozent zu erwarten sei. «Diese Chance müssen wir packen.» Die heutige Unterführung dürfe von Velofahrern nicht befahren werden, sei 100 Jahre alt, dunkel, regelmässig überlastet und ganz allgemein keine gute Visitenkarte für Gassau, so die Argumentation der CVP. Mit dem Masterplan Sportanlagen gewinne die Erschliessung des Gebietes südlich des Bahnhofs für den Fussund Veloverkehr zusätzlich an Bedeutung. Auch Florian Kobler bekräftigte, dass eine zusätzliche Querung dringend nötig sei. «Sie würde mehr Sicherheit für Fussgänger und Velofahrer bringen. » Heute herrschten teilweise chaotische Zustände am Gossauer Bahnhof, so Kobler. An die Adresse der Exekutive sagte er zudem, es sei bedenklich, dass diese erst jetzt erkannt habe, wie wichtig eine zusätzliche Querung sei. Der Stadtrat hatte dem Parlament beantragt, der Initiative zuzustimmen.


SVP-Parlamentarier Andreas Oberholzer war weniger begeistert. Die SP sei nicht die einzige Partei, die überrascht gewesen sei über die Initiative der CVP, sagte er. Oberholzer betonte: «Die SVP wird solche wahlkampftechnischen Schnellschüsse nicht unterstützen.» Noch sei unklar, wie der Bushof und der Masterplan Sportanlagen genau aussehen würden, so der SVP-Politiker. Das alles habe Einfluss auf den Standort der neuen Querung. Neben der SVP lehnte auch die FDP das Vorhaben ab. Unterstützt wurde es neben der CVP und der SP von der Flig. Das Stadtparlament hiess die Initiative am Ende mit 17 Ja- zu 11-Nein-Stimmen gut. Damit müssen die Stimmberechtigten nicht mehr darüber befinden. Stattdessen ist nun der Stadtrat in der Pflicht, bis im Sommer 2023 die Details zu klären und eine Vorlage auszuarbeiten.





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