Das Parlament hat an der ersten Sitzung des Jahres das Präsidium, aber auch die Geschäftsprüfungs- und die Baukommission neu konstituiert. Matthias Ebneter ist neu der höchste Gossauer. Er stellt das Jahr unter das Motto «global denken, lokal handeln».
«Ich freue mich, dass das Parlament im Jahr, in dem die Schweiz 50 Jahre Frauenstimmrecht feiert, etwas weiblicher geworden ist», erklärte die abtretende Parlamentspräsident Silvia Galli Aepli. «Obwohl ich bewusst auf ein Motto für mein Präsidialjahr verzichtet habe, begleitete uns eine Sache doch das ganze Jahr über», so die FDP-Politikerin. Trotz Pandemie habe das Parlament im letzten Jahr aber 25 Geschäfte behandelt, so Galli Aepli. In ihrem kurzen Rückblick erinnerte sie auch an die drei Wünsche, die sie vor einem Jahr bei Amtsantritt geäussert hatte: Vom Parlament hatte sie sich weniger Wahlkampf und mehr Sachpolitik gewünscht, vom Stadtrat volle Transparenz und Offenheit und von den Bürgerinnen und Bürgern mehr politisches Engagement. «Erfüllt hat nur der Stadtrat. In einem Wahljahr mehr Sachpolitik zu betreiben, war wohl schwierig und im Herbst haben sich nicht mehr Kandidierende zur Wahl gestellt», resümierte Galli Aepli. Anschliessend übergab sie ihrem Nachfolger Matthias Ebneter anstelle des 20-jährigen hölzernen Kochlöffels, der bisher stets von einem Parlamentsoberhaupt zum nächsten weitergereicht wurde, ein modernes, digitales Gerät – «damit in Gossau kein Geschäft mehr anbrennen kann». Matthias Ebneter von der FLiG war kurz zuvor mit 27 von 29 möglichen Stimmen bei zwei Enthaltungen zum höchsten Gossauer gewählt worden. Zum neuen Vizepräsidenten wählte das Parlament mit 25 Stimmen Florian Kobler (SP). Die neuen Stimmenzähler sind Pascal Fürer (SVP) und Patrik Mauchle (CVP), Silvia Galli Aepli amtet als Ersatz. Matthias Ebneter stellte sein Präsidialjahr im Gegensatz zu seiner Vorgängerin unter ein Motto. «Think global, act local. Man muss das grosse Ganze betrachten und dort handeln, wo man kann», so Ebneter. Das Coronavirus habe uns gnadenlos gezeigt, wie das Verhalten jedes Einzelnen das Wohl aller beeinflusse. Als Antrittsgeschenk für seine Parlamentskolleginnen und -kollegen hielt Ebneter ein Glas Honig bereit, da die Bienen genau dieses Denken verkörperten: «Keine Biene kann ohne Volk überleben, das Volk aber auch nicht ohne jede einzelne Biene», so Ebneter. In seiner Rede erklärte er ausserdem, dass er stets im Sinne des Stadtrates entscheiden werde, sollte sein Stichentscheid gefragt sein. Im Anschluss an die Antrittsrede bestellte das Parlament die Geschäftsprüfungs- und die Baukommission neu. In der GPK verbleiben mit Elmar Hardegger (Präsident, CVP) und Frank Albrecht (SVP) zwei Bisherige, neu dazu kommen Itta Loher (SP), Ruth Schäfler (FDP) und Martina Uffer (FLiG). Der parlamentarischen Baukommission gehören neben den Bisherigen Thomas Künzle (Präsident, SVP) und Werner Bischofberger (SP), neu Sandro Contratto (FDP), Matthias Ebneter (FLiG) und Florin Scherrer (CVP) an.
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